Warum sehe ich FAZ.NET nicht?
Ressorts
Politik
Services:
Wirtschaft
Services:
Finanzen
Services:
Feuilleton
Karriere & HochSchule
Services:
Sport
Gesellschaft
Services:
Stil
Services:
Rhein-Main
Technik & Motor
Services:
Wissen
Reise
Services:
F+
Blogs
Podcasts
Multimedia
Video
Fotografie
Themen
Archiv
F.A.Z.-Kongress
Information
Verlag
FAZ.NET
Service
© Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001–2021
Alle Rechte vorbehalten.
Permalink: https://www.faz.net/-gqe-a7a3z
Aktuelle Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur
Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler
Zeitung FAZ.NET
Justizministerin Christine Lambrecht sieht die Bundesländer in der Pflicht. Bild: EPA
Zwei Jahre seien bei Autos oder hochpreisigen Elektrogeräten nicht sachgerecht, findet die SPD-Politikerin. Ihre Forderung geht deutlich über die Pläne der Koalition hinaus.
Permalink: https://www.faz.net/-gqe-a7a3z
Die Waschmaschine geht kaputt – und der Blick in die Quittung zeigt: Gewährleistung gerade abgelaufen. Solche ärgerlichen Situationen sollen Verbraucher künftig seltener erleben. Justizministerin Christine Lambrecht setzt sich für längere Gewährleistungsfristen ein. „Verbraucherinnen und Verbraucher dürfen bei hochwertigen Produkten zu recht erwarten, dass diese langfristig nutzbar sind“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Mit ihren Forderungen geht Lambrecht deutlich über das hinaus, was bisher in der schwarz-roten Bundesregierung vorgesehen ist.
Derzeit gilt in Deutschland eine einheitliche Gewährleistungsfrist von zwei Jahren – wenn das gekaufte Produkt innerhalb der ersten sechs Monate kaputt geht, geht man automatisch davon aus, dass es schon beim Kauf mangelhaft war, später muss der Käufer dies nachweisen. Das Justizministerium hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, nach dem dieser Zeitraum auf ein Jahr verlängert werden soll.
Verbraucherschützern und auch Lambrecht ist das aber nicht genug. Zwei Jahre Gewährleistung seien etwa bei Autos oder hochpreisigen Elektrogeräten nicht sachgerecht, sagte die Ministerin. Stattdessen solle sich die Frist nach der zu erwartenden Lebensdauer der Produkte richten.
Eine längere Gewährleistung könnte den Herstellern einen wirtschaftlichen Anreiz geben, besonders langlebige und gut reparierbare Produkte zu entwickeln, erwartet Lambrecht. „Damit würden wir einer Wegwerf-Mentalität entgegentreten und eine moderne, nachhaltige Kreislaufwirtschaft stärken.“
Verbraucherschützer sehen das ähnlich. „Längere Gewährleistungsfristen erhöhen natürlich den Druck auf die Wirtschaft, wirklich Qualität zu produzieren“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der dpa. Es gebe in der Gesellschaft den breiten Wunsch, mit dem Konsum zur Nachhaltigkeit beitragen. „Erstens, weil wir sehen, welches Müllaufkommen wir produzieren. Zweitens, weil es schlicht eine Kostenbelastung ist, wenn Dinge, die ich gekauft habe, zu schnell kaputt gehen.“ Auch wer seine Elektrogeräte gebraucht kaufe, wisse dann: „Das Ding ist nicht nach anderthalb, zwei Jahren defekt“. Zumindest Waschmaschinen hätten nach seinem Eindruck früher deutlich länger gehalten, sagte Müller.
Einer Studie des Öko-Instituts für den vzbv zufolge könnte man 3,7 Milliarden Euro pro Jahr sparen, wenn allein Waschmaschinen, Fernseher, Notebooks und Smartphones länger genutzt würden. Hierbei wird etwa für Waschmaschinen eine Lebensdauer von 17 Jahren (statt durchschnittlich 12 Jahren) oder für Notebooks von 10 Jahren (statt von 5 Jahren) unterstellt. „Das wäre ein Wahnsinns-Konjunkturprogramm und man würde gleichzeitig vier Millionen Tonnen klimaschädlicher Treibhausgase einsparen“, betonte der Verbraucherschützer.
Das Gegenargument, Produkte mit längerer Gewährleistung müssten teurer verkauft werden, lässt Müller nicht gelten. Ein Gutachten zeige, dass Elektrogeräte in EU-Ländern mit längeren Gewährleistungsfristen nicht teurer seien als in Deutschland. Zu einer längeren Gewährleistungsfrist gehöre auch das auf EU-Ebene bereits beschlossene Recht auf Reparatur.
Lambrecht plant zudem eine Update-Pflicht für Verkäufer digitaler Produkte. Smartphones oder Tablets müssten auch lange nach dem Kauf noch problemlos und sicher nutzbar sein. Gesetzlich geregelte Zeitspannen sieht sie zunächst aber nicht vor. Müller schlug vor, auch die Updatepflicht an der Lebensdauer der Produkte zu orientieren.
Mehr zum Thema
1/
Kabinettsbeschluss : Die Frauenquote für Vorstände kommt
Smartphones im Vergleichstest : Sechs Richtige
Kostenfallen : Neues Gesetz gegen lange Vertragslaufzeiten
Quelle: dpa
Hier können Sie die Rechte an diesem Artikel erwerben.
Permalink: https://www.faz.net/-gqe-a7a3z
Weitere Themen
Neue Arbeits-Normalität : Mein erstes Mal …
Natürlich ist Corona noch nicht vorbei. Trotzdem kehren Arbeitsmomente zurück, die viele lange nicht mehr erlebt haben. Unsere persönlichen Erfahrungen zwischen Aufbruchsstimmung und emotionaler Achterbahnfahrt.
SpaceX : Weltraumtouristen sicher gelandet
Aus dem SpaceX-Flugkontrollzentrum in einem Vorort von Los Angeles war Applaus zu hören, als sich die ersten Fallschirme öffneten.
Zahlungen an Bund und Länder : Steuereinnahmen steigen wieder
Bund und Bundesländer haben im August mehr Steuereinnahmen erhalten als ein Jahr zuvor. Doch das ist immer noch unter dem Wert von vor der Corona-Pandemie.
Ähnliche Themen
Topmeldungen
Laschet in Not : Warten auf die Wende
Aktiensparpläne : Zur grünen Hölle mit teuren Sparplänen!
Internationaler Klimaschutz : Johnson will Biden an 100-Milliarden-Ziel erinnern
TV-Kritik Hart aber fair : Die Nato wird wohl nicht aufgelöst
Newsletter
Weitere Themen
Verlagsangebot
Services
Abo-Service
Best Ager
FAZ.NET als Startseite
Apps
Finanz-Services
Tarifrechner
Newsletter
Immobilien-
Markt
Testberichte
Stellenmarkt
Spiele
Gutscheine
Veranstaltungen
Whatsapp & Co.
TV-Programm
Wetter
Frankfurter Allgemeine Zeitung
© Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001 – 2021
Alle Rechte vorbehalten.

Justizministerin prescht vor: Lambrecht fordert längere Gewährleistungsfristen
Justizministerin prescht vor
Lambrecht fordert längere Gewährleistungsfristen
Zwei Jahre seien bei Autos oder hochpreisigen Elektrogeräten nicht sachgerecht, findet die SPD-Politikerin. Ihre Forderung geht deutlich über die Pläne der Koalition hinaus.
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingaben.
Vielen Dank
Der Beitrag wurde erfolgreich versandt.

source